Du hast einen spannenden Roman geschrieben oder dein Wissen in Form eines Sachbuches oder Fachbuches schon festgehalten? Du hast eine angenehme Stimme und kannst beim Vorlesen gut betonen und Akzente setzen? Prima, dann mach’ dich doch jetzt einfach mal daran, dein Buch als Audiobook zu veröffentlichen – und damit auf Dauer ein passives Einkommen zu generieren. Wie das funktioniert und was du dafür brauchst, liest du hier.

Lohnt sich ein Audiobook überhaupt?

Bücher sind in! Allein im Jahr 2018 sind fast 72.000 neue Bücher auf den Markt gekommen, ein Großteil davon von Selfpublishern. Von Autorinnen und Autoren also, die sich den umständlichen Weg über einen Verlag oder eine Agentur gespart haben und vom Schreiben übers Veröffentlichen bis hin zum Vermarkten ihres Werkes alles selbst in die Hand genommen haben.

Was dabei auffällt: Insgesamt hat die Menge der veröffentlichten Bücher sogar etwas abgenommen. Im Bereich der Hörbücher aber steigt die Zahl der Veröffentlichungen kontinuierlich. Der Umsatz von Audiobooks als CD oder als Download-Datei nimmt von Jahr zu Jahr zu. In Deutschland nutzen rund 3 Millionen Menschen regelmäßig Audiobooks entweder während einer Autofahrt, der Hausarbeit oder zum Lernen.

Wer also bereits ein Buch oder ein E-Book auf dem Markt hat, sollte sich diese Chance auf keinen Fall entgehen lassen. Und das Beste: Für Audiobooks gibt es bei den entsprechend Stores wie Feiyr, Xinxii ,Liberaudio, Findaway Voices oder Author’s Republic in der Regel sogar höhere Tantiemen als für gedruckte Bücher oder E-Books.

Die zweite Variante: Du liest dein Buch vor und nimmst dabei deine Stimme auf. Dann erstellst du aus der Aufnahme eine MP3-Datei und bindest sie auf deiner eigenen Webpage ein. Von da kann sich jeder dein Audiobook gegen den von dir festgelegten Preis downloaden – und jeder einzelne Cent gehört dir.

Selbst sprechen – oder besser sprechen lassen?

Die preiswerteste Variante ist natürlich die, selbst zu lesen. Aber nicht jeder hat eine „angenehme“ Vorlesestimme. Auch gibt es manche Inhalte von Büchern, zu denen die eigene Stimme möglicherweise nicht passt.

Wenn aber alles stimmt und du dir ein spannendes, interessantes und abwechslungsreiches Vorlesen zutraust – immer ran ans Mikrofon!

Das brauchst du, wenn du dein Buch selbst liest:

  • ein gutes Mikrofon mit USB-Anschluss an den Computer
  • einen ruhigen Raum, der keine Echos produziert
  • eine Software zum Bearbeiten der Aufnahme wie zum Beispiel Audacity, Garageband oder Samplitude

Die Alternative: Lesen lassen

Nicht jedem fällt es leicht, seine eigene Stimme aufzunehmen. Tatsächlich hat da so mancher Hemmungen. Oder aber die Stimme klingt einfach nicht schön genug, ist hier und da ein bisschen eintönig, setzt keine phonetischen Akzente.

Möglicherweise aber kennst du jemanden, der all das mitbringt und dir ein bisschen unter die Arme greift bei deinem Projekt „Audiobook“. Wichtig ist nur, dass die Stimme, die das Buch vorliest, auch zum Inhalt passt.

So könnte beispielsweise jemand, der sehr lebhaft und mit vielen Höhen und Tiefen liest, bei einem Sachbuch über Antriebstechniken in der E-Mobilität eher komisch wirken.

Andererseits besteht bei einem sehr ruhigen, langsamen, erklärenden Vorleser die Gefahr, dass die Spannung in deinem Thriller irgendwie verlorengeht.

Bringt ein professioneller Vorleser etwas?

Kann sein – kann aber auch nach hinten losgehen. Bestimmte Agenturen und Dienstleister haben sich darauf spezialisiert, mit professionell ausgebildeten Sprecherinnen und Sprechern Audiobooks einlesen zu lassen. Ganz sicher erhält man danach ein absolut erstklassiges Produkt. Das aber kann je nach Genre und Umfang des Textes auch schon mal zwischen 2000 und 3000 Euro und mehr kosten. Und das Geld muss man dann erst mal wieder reinkriegen.

Finger weg!

Es gibt auch spezielle Programme und Seiten, die einen geschriebenen Text in eine Art Stimme umwandeln (beispielsweise textinsprache.de, Text Speaker, Vorleser XL). Das Problem ist hierbei, dass diese „Computerstimme“ niemals in der Lage ist, besondere Textpassagen stimmlich hervorzuheben, Pausen da einzulegen, wo du sie haben willst oder „Gefühle“ zu transportieren. Und das führt dann garantiert zu einer Produktenttäuschung beim Hörer.